Soziale Kompetenz auf Zypern

Pressemitteilung als Kurzbericht einer europäischen Fortbildung der Soziale und Interkulturelle Kompetenz
Friedenserziehung in Zypern
Marburger Coaches tauschen sich im Rahmen eines EU-Programms aus
Marburg. „Sonne und Meer, Soziale Kompetenz und Friedenserziehung sind schon eine interessante Mischung“ finden Kerstin Bunte und Sherif Korodowou vom Marburger Institut Impuls. Die beiden Coaches, die im Bereich Lehrerfortbildung aktiv sind, waren vom 16. bis 22. April 2012 in Limassol an der zypriotischen Küste, um dort als einzige deutsche Vertreter an einem EU-Projekt zur Verbesserung der Sozialkompetenz in der Erwachsenenbildung teilzunehmen.

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Das Projekt, an dem fünfzehn Trainer teilnahmen, wurde von der zypriotischen Nichtregierungsorganisation "Association for the Developpement of Life Skills" initiiert und von dem Europäischen Sozialfonds finanziell unterstüzt. Weitere dreizehn Teilnehmer kamen aus Portugal, Holland, Österreich, Finnland, Rumänien und Zypern. „Schnell war uns klar, dass es in Europa unterschiedliche Lernkulturen gibt und wir von dem Austausch untereinander sehr profitieren können“, sagt Korodowou, der gemeinsam mit Kerstin Bunte von den zypriotischen Veranstaltern der Nichtregierungsorganisation "Association for the Devellopement of Life Skills“ eingeladen wurde, um seine langjährigen Erfahrungen in dem Seminar einbringen zu können.
Bunte und Korodowou arbeiten seit 14 Jahren zu den Themen Mediation, Gewaltfreie Kommunikation und Gewaltprävention. Häufig bieten sie ihre Workshops in Kooperation mit Schulen, Schulämtern und anderen Organisationen an. „Vieles aus dem Seminar in Zypern war uns schon bekannt und wir konnten unser Wissen gut
einbringen“, erzählt Bunte. „Besonders die Einbeziehung von Gefühlen bei dem EU-Projekt interessierte uns, da wir gerne mit einer Methode aus Frankreich arbeiten, der Therapie Sociale, bei der Gefühle ebenfalls eine große Rolle spielen. Der europäische Erfahrungsaustausch auf diesem Gebiet war sehr interessant“, so Bunte. Aufgefallen ist den beiden Marburgern, dass trotz sehr großer theoretischer und praktischer Übereinstimmungen bei der Gewaltprävention kulturelle Einflüsse eine Rolle spielten. „Seminarteilnehmer aus östlichen europäischen Ländern arbeiteten überwiegend sehr strukturiert und programmorientiert, während die aus den westlichen Ländern sich mehr am Gruppenprozess orientierten“, beobachtete Korodowou.
Sehr beeindruckt hat die Marburger das Projekt „Ice Hearts“ aus Finnland, das von Jussi Luoma vorgestellt wurde. Sozialarbeiter gründen dort bereits für achtjährige Kinder aus Brennpunkten und schwierigen Familienverhältnissen Sportmannschaften, oft Hockeyteams. Die Mitglieder dieser Sportteams werden zehn Jahre lang, bis zu ihrem 18. Lebensjahr, betreut und nehmen sogar an Wettkämpfen teil. Sportliche Erfolge sind dabei aber zweitrangig. Viel wichtiger ist, dass den Kindern Halt gegeben wird und sie ein gutes Sozialverhalten entwickeln. Es entstehen langjhrige Bezugsgruppen und die Sozialarbeiter sind auch Ansprechpartner für Schulen und Eltern. „Die lange und intensive Betreuungszeit des Projektes ist sehr außergewöhnlich und ein gelungenes Beispiel für Prävention“, sagt Korodowou, der sich solche Projekte auch für Deutschland wünscht.
Die Teilnehmer des EU-Projektes wollen per Internet den Austausch fortsetzen und gemeinsame Projekte entwickeln. „Wir können viel voneinander lernen und so unserem Ziel näher kommen, kooperativer, verständnisvoller und vorurteilsfreier miteinander umzugehen und dieses Wissen weiterzuvermitteln“, sind sich die beiden Marburger sicher.

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Hohe Ziele verfolgen die internationalen Teilnehmer des EU-Seminars zur konstruktiven Konfliktbearbeitung. Hier besuchen sie die höchsten Berge Zyperns, die Trodoos-Berge.
Stehend von links: Heidemarie Leitgeb (Österreich), Brian Lomas (England), Sergiu-Corneliu Tamas (Rumänien), Jussi Luoma (Finnland), Eline van der Noord (Holland), Simina Maria Hint (Rumänien), Taru Laaksonen (Finnland), Sherif Korodowou, Kerstin Bunte und Junus Korodowou ( Alle drei aus Deutschland), Kursleitung Charis Charalambous (Zypern).
Sitzend von links: Irini Skoutari, Vositzende der veranstaltenden Nichtregierungsorganisation "Association for the Devellopement of Life Skills" (Zypern), Liliana Dias (Portugal), Marcia Cunha (Portugal), Mihaela-Liliana Ciuchi (Rumänien) und Niki Stylianou (Zypern).

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Sogar während der Ausflüge übten die Teilnehmer konstruktive Konfliktbearbeitung.
Von links: Sergiu-Corneliu Tamas, Sherif Korodowou, Kerstin Bunte, Niki Stylianou Liliana Dias,  Mihaela-Liliana Ciuchi und Taru Laaksonen .

 

 

 

Sogar in der Sonne am Strand wird gearbeitet. Die Teilnehmer des EU-Kurses werten eine vorher durchgeführte Übung aus.
Von links: Brian Lomas (England), Mihaela-Liliana Ciuchi (Rumänien), Kerstin Bunte (Deutschland), Jussi Luoma (Finnland), Heidemarie Leitgeb (Österreich), Eline van der Noord (Holland), Niki Stylianou (Zypern), Sherif Korodowou (Deutschland), Marcia Cunha (Portugal), Simina Maria Hint (Rumänien) und Liliana Dias (Portugal).